
Die neuen Inskriptionsfristen werden mit gemischten Gefühlen angenommen. Dieses Semester endeten die Inskriptionsfristen zum ersten Mal schon Anfang September. Sie sollen den Universitäten mehr Planungszeit verschaffen und so auch der Lehre zu Gute kommen.
Die neuen Inskriptionsfristen sind nicht unumstritten. Bis zum 5. September mussten sich die Studenten und Studentinnen heuer entscheiden, was und wo sie studieren möchten. Die Entscheidung ist nicht immer einfach. Einige Tage vor dem Ende der Inskriptionsfrist hatten sich erst ein Viertel der Studienanfänger entschieden. Für die letzten Tage wurde ein großer Ansturm erwartet. Denn wer den Termin verpasst, muss ein ganzes Semester warten, bis er wieder Gelegenheit zur Einschreibung hat.
Ausnahmen gibt es nur für Studierende, die ein Aufnahmeverfahren durchlaufen müssen, oder für Studenten, die an einem solchen Verfahren gescheitert sind. Auch für Zivil- und Präsenzdienstleistende gibt es die Möglichkeit, sich noch bis Ende November zu inskribieren. Eventuell reicht auch ein Betriebspraktikum oder ein Auslandsaufenthalt als Entschuldigungsgrund, wenn dadurch die rechtzeitige Inskription nicht möglich war.
ÖH sieht Änderungen der Inskriptionsfristen kritisch
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) wünscht sich allerdings im ersten Jahr der Neuregelung eine flexiblere Handhabung. Der ÖH-Vorsitzende Martin Schott denkt vor allem an diejenigen, die sich an die jahrelang geltenden alten Fristen gewöhnt hatten. Er sieht in der Vorverlegung des Termins eine gravierende Änderung des Systems und es sei fraglich, ob es gelungen sein, alle Studienanfänger rechtzeitig zu informieren.
Der Grund für die Neuregelung? Die Universitäten sollen besser planen können und früher wissen, mit wie viel Studenten und Studentinnen sie im jeweiligen Fach zu rechnen haben. Bisher war die Zahl der Studenten meist erst nach dem Beginn des Studienjahres bekannt. Jetzt kennen die Universitäten die Studentenzahlen schon früher und können sich, beispielsweise hinsichtlich der Raumsituation, rechtzeitig darauf einstellen. Universitäten und Studierende sollen davon profitieren. Das hofft jedenfalls Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, der sich vom Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engel, über die aktuelle Situation informieren ließ. Er erwartet, dass die Zahl der Studienanfänger nicht einbricht, obwohl sich Anfang September erst eine Minderheit inskribiert hatte und rechnet mit einer Zahl an Neustudenten wie im Vorjahr.