
Die Uni Salzburg hat sich gegen eine Wiedereinführung der Studiengebühren ausgesprochen. Mit 15 zu 10 stimmte der Senat für das Gratisstudium. Studierende des Mozarteums Salzburg erhielten hingegen schlechte Nachrichten: Der Senat der kleinen Hochschule entschied sich dafür, die aufgehobene bisherige Studiengebührenregelung autonom wieder einzuführen.
Das Studium an der Uni Salzburg wird auch zukünftig für alle Studierenden kostenlos bleiben: Der Senat der Hochschule hat mit 10 zu 15 Stimmen den Antrag von Rektor Heinrich Schmidinger, der auch Vorsitzender der Universitätenkonferenz (uniko) ist, auf Wiedereinführung von Studiengebühren abgewiesen. Der Universität Salzburg würden damit jährlich 1,5 Mio. Euro fehlen, was 1,5 Prozent des Budgets von rund 100 Millionen entspricht, erklärte die Uni gegenüber den Medien. Man hätte sich nach eingehender Diskussion dagegen entschieden. Senatsvorsitzende Marianne Roth machte deutlich: „Die Studiengebührenfrage sollte auf politischer Ebene und einheitlich für alle Universitäten geklärt werden. Darüber hinaus sollten die Universitäten versuchen, auch für internationale Studierende attraktiv zu sein. Die Studiengebühren würden es Studierenden aus dem Nicht-EU-Raum, vor allem aus Osteuropa, noch schwieriger machen, in Österreich zu studieren und damit der angestrebten Internationalisierung der Universitäten entgegenstehen“.
Proteste haben sich gelohnt
Der Entschluss kam sehr zum Freude der Hochschülerschaft, die zeitgleich zur Sitzung des Senates gegen eine Einführung der Gebühren protestiert hatte. Laut Polizei hatten sich rund 250 Studierende dem Aufruf der Hochschülerschaft zu einer Demonstration angeschlossen und nach einer Podiumsdiskussion beim Unipark Nonntal getroffen, wo sich der Protestmarsch um 14.00 Uhr Richtung Innenstadt in Bewegung setzte. Die Protestierenden passierten dabei auch die Kapitelgasse, wo der Senat der Uni tagte. Etwa um 15.00 Uhr, also noch vor einer Entscheidung zu den Studiengebühren, löste sich die Schlusskundgebung auf dem Kapitelplatz auf.
Schlechte Nachrichten gab es hingegen für die Studierenden des Mozarteums in Salzburg, das als erste kleine Universität beschlossen hat, ab Herbst die vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) aufgehobene bisherige Studiengebührenregelung autonom wieder einzuführen. Der Senat habe Medienberichten zufolge mehrheitlich dem Antrag des Rektorats zugestimmt, 363,36 Euro pro Semester von Nicht-EU-Bürgern sowie Studenten, die die Mindeststudiendauer um mehr als zwei Semester überschritten haben, zu kassieren. Mit der Senatsentscheidung gilt am Mozarteum Salzburg ab Herbst dann wieder dieselbe Regelung, die vom VfGH im Sommer 2011 wegen Ungenauigkeit aufgehoben wurde.