Universität Wien Demonstrationen von Studenten der Internationalen Entwicklung

Tauziehen Die Uni Wien ist unterfinanziert, darüber sind sich beide Parteien einig, ihren Studiengang wollen die Studenten trotzdem behalten. Foto: S. Hofschlaeger/ pixelio.de ➧

Rund 100 Personen demonstrierten am Minoritenplatz gegen das Auslaufen des Bachelor für Internationale Entwicklung an der Uni Wien. Rektor Engl stellte sich den wütenden Studenten.

Die Proteste von Studierenden gegen das Auslaufen des Bachelorstudiengangs Internationale Entwicklung (IE) an der Uni Wien gehen weiter. Rund 20 Protestierende drangen der Polizei zufolge in das Wissenschaftsministerium ein, um dort ihren Unmut auszudrücken – gleichzeitig skandierten rund 100 Studenten „IE bleibt“ vor dem Ministerium am Minoritenplatz. Nachdem die Demo von der Polizei aufgelöst wurde, zog ein Teil der Studenten unter Polizeibegleitung weiter, so berichten verschiedene Medien.

Über Twitter habe sich unter den Studierenden verbreitet, dass in der Aula des Alten AKH eine Veranstaltung mit Alexander Van der Bellen, dem Beauftragten der Stadt Wien für Universitäten und Forschung, stattfindet, heißt es weiter im „Kurier“. Gegen 20 Uhr stürmten rund 50 Protestierende diese Veranstaltung und erkämpften sich so eine Privatunterredung mit Van der Bellen. Dieser nahm sich 40 Minuten Zeit, um mit den Studierenden zu diskutieren.

Hintergrund der Proteste

Die Uni Wien hatte verlauten lassen, dass man angesichts der begrenzten Mittel den IE-Bachelor mit seinen derzeit rund 2.000 Studenten künftig nicht mehr erhalten könne. Stattdessen soll er durch ein „hochqualitatives“ Masterstudium ersetzt werden, das über verschiedene andere Bachelorstudien zugänglich sein soll. Die VP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) hat die Aktion Donnerstagabend in einer Aussendung kritisiert. Einige Tage nach der Besetzung des Audimax der Uni Wien stellte sich jetzt Medienberichten zufolge Rektor Heinz Engl in einem Hörsaal des Juridicum in Wien den Studierenden.

Nicht das Auslaufen des IE-Bachelorstudiums, sondern die finanzielle Lage der Universitäten und die geplante autonome Einhebung der Studiengebühren ab Herbst sollten Themen der Diskussionsveranstaltung sein, bei der Studentenschaft und Rektorat inmitten einer aufgeheizten Stimmung die Unterstützung des jeweils anderen einforderte. Darüber, dass die Universitäten unterfinanziert sind, sind sich immerhin beide Seiten einig, wie aus Medienberichten hervorgeht. Laut Engl sei demnach die „angespannte budgetäre Lage“ Grundlage für die Probleme der letzten Woche. Der Rektor verteidigte dabei erneut die vom Rektorat angeordnete Räumung der Besetzungen vom Donnerstag durch die Polizei.