Studiengebühren Studiengebühren-Modell stößt auf Ablehnung

Studiengebühren Den Berechnungen von Uni-Rektor Schmidinger zufolge, kommt den Unis durch die Studiengebühren kaum mehr Geld in die Kassen. Foto: GG-Berlin / pixelio.de ➧

Studiengebühren sind sehr umstritten – nun legt Gabi Burgstaller von der SPÖ ein neues Gebühren-Konzept vor. Es soll zu „sozialeren“ Studiengebühren und einem finanziellen Vorteil für die Universitäten führen.

Studiengebühren sind ein gewagtes Thema. Heuer sozial gerechteren müssen etwa zehn Prozent der Studenten Gebühren zahlen. Vor allem in der SPÖ waren die Studiengebühren ein rotes Tuch, da ihnen nachgesagt wird, dass sie die Bildungschancen zulasten der weniger Begüterten verschieben. Jetzt prescht aber Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) mit einem neuen Modell vor, das sie es auf dem SP-Bundesparteitag diskutieren lassen wolle. Doch vorerst stößt das Modell bei ihren Parteikollegen überwiegend auf wenig Gegenliebe. Nur Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (parteilos) freut sich darüber, dass sich auch bei der SPÖ endlich etwas bewegt.

Das Burgstaller-Modell sieht vor, dass pro Semester 363,63 Euro an Gebühren fällig werden. Aber nur 60 % der Studenten sollen sie bezahlen. 40 Prozent dagegen sollen ein Stipendium erhalten, damit sie studieren können – derzeit sind es nur 17 Prozent. Jeder der Stipendiaten soll noch einen „Uni-Tausender“ zusätzlich erhalten. Burgstaller rechnet mit zusätzlichen Einnahmen von rund 140 Millionen und Ausgaben von 115 Millionen Euro. Somit würden 25 Millionen für die Universitäten übrig bleiben.

Burgstaller-Modell bringt kaum Mehrwert für Unis

Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg und gleichzeitig Präsident der Universitätskonferenz, lässt dagegen kein gutes Haar am Burgstaller-Modell. Es sei kontraproduktiv und nur ein kleiner Teil der eingehobenen Gebühren würde tatsächlich den Unis zur Verfügung stehen. Dazu müssten sie aber den gesamten Verwaltungsaufwand tragen, sodass unter dem Strich noch zugelegt werden müsse.

Schmidinger rechnet Burgstaller vor, dass von den 140 Millionen Studiengebühren nur 20 Millionen an die Unis fließen würden – Das sei zu wenig. Er betont, dass die Studiengebühren vor allem dazu dienen müssten, die Situation an den Universitäten zu verbessern.

Karlheinz Töchterle sieht im Burgstaller-Modell in erster Linie den Vorteil, dass es dem gemeinsamen Ziel nach sozial gerechten Studienbeiträgen näher kommt. Er selbst hat ebenfalls ein Modell mit diesem Ziel entwickelt. Während aber Burgstaller den Aufwand für die Stipendien von derzeit 180 Millionen um 120 Millionen aufstocken will, kommt Töchterle nur mit 8,4 Millionen Mehrkosten aus.